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Praktikanten/-innen bringen neue, aktuelle und auch andere Sichtweisen in die tägliche Arbeit ein und können somit der "Betriebsblindheit" etwas entgegenwirken. Allerdings decken sie auch Schwächen und Missstände in Teams und Einrichtungen auf, sodass dies oftmals ein unausgesprochener Grund ist, keine oder kaum Praktikanten/-innen aufzunehmen. Außerdem führen die hochgradig unterschiedlichen Anforderungen an den Lernort Praxis und die Gestaltung der fachpraktischen Ausbildung seitens der Studiengänge (Autonomie der Hochschule) und seitens der Bildungsgänge, bspw. Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz und Fachschule Sozialpädagogik, an den Berufsbildenden Schulen (bspw. Praxisanleiter: Erste Weiterbildung nach der neuen WBO. Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen), Berufskollegs (NRW), Beruflichen Schulzentren (Bremen, Sachsen) und Fachakademien (Bayern) zu einem enormen Koordinations- und Organisationsaufwand. So kann es sein, dass z. B. in einer niedersächsischen Kleinstadt mit einer staatlichen und einer kirchlichen (Berufs-)Fachschule und den unterschiedlichen Gestaltungen der Bildungsgänge ( Praxisintegrierte Ausbildung PIA, quasi-duale Ausbildung, Blockpraktika) mindestens vier verschiedene Anforderungsprofile an die Gestaltung der Praxisphase in einer Kita zukommen können (Kiefer 2016).
Marona-Glock und Höhl-Spenceley 2012) Netzwerkarbeit im Sinne des Austauschs bei sogenannten "Anleitertreffen" oder "runden Tischen Lernort Praxis", dabei Verdeutlichung der Bedürfnisse des Lernorts Praxis gegenüber der (Hoch-)Schule, Aus diesen Darstellungen lässt sich schon unschwer erkennen, dass Praxisanleitung "nicht mal eben so nebenbei" übernommen werden kann, sondern Ressourcen benötigt, die oft im Arbeitsalltag und aufgrund des Fachkräftemangels fehlen. Eine Kollegin aus der Pflege fasste die Aufgaben wie folgt zusammen: "Praxisanleiter sichern Lernen und Arbeiten im Spannungsfeld der praktischen Ausbildung, indem sie arbeitsorganisatorische Anforderungen analysieren und Ausbildungsanforderungen sowie -ziele mit den Rahmenbedingungen der Arbeitsbereiche in Einklang bringen" (Mamerow 2016, S. Praxisanleiter Weiterbildung. 56). Praxisanleitung ist daher aus der Sicht der Träger im Sinne einer "hausgemachten" Fachkräftesicherung und Personalentwicklung, aber auch aus Sicht der Praktikanten/-innen und der Teams in den Praxiseinrichtungen eine Win-win-Situation.
Berufsbegleitend findet die Weiterbildung üblicherweise an ein bis zwei Tagen in der Woche statt und dauert circa sechs Monate. In Vollzeit kann der theoretische Teil der Weiterbildung zum Praxisanleiter oftmals schon innerhalb eines Monats abgeschlossen werden. Der Weiterbildungsinhalt setzt sich meist aus verschiedenen Modulen zusammen, welche die Themengebiete Kommunikation und Gesprächsführung, Grundlagen der ethischen Entscheidungsfindung, Pflegeprozess, Rechtliche Grundlagen, Grundlagen des Qualitätsmanagements, Methodik und Didaktik der Anleitung und Grundlagen der Pflegewissenschaft umfassen. Was ist ein praxisanleiter den. Die berufspraktischen Inhalte der Weiterbildung umfassen beispielsweise die Planung und Strukturierung der Anleitung einer Pflegesituation, dessen Durchführung unter Supervision. Auch die Dokumentation und Nachbereitung mit den Auszubildenden zählt dazu. Prüfung Während der Weiterbildung sind Modulprüfungen bei den meisten Anbietern in schriftlicher, mündlicher sowie praktischer Form zu absolvieren.